Hormondysbalancen
Unser Körper ist durch vielfältige Regulationsmechanismen in der Lage äusseren Einfüssen angemessen zu begegnen. Viele Faktoren können das hormonelle Gleichgewicht aber beeinträchtigen. Werden eine oder mehrere der hormonellen Achsen gestört, kann eine sogenannte Hormondysbalance - ein Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes - entstehen, die weitere Erkrankungen nach sich ziehen kann.
Hormondysbalancen äussern sich sehr unterschiedlich. Unruhe, Tagesmüdigkeit, Schmerzen, Reizbarkeit, Herzrasen, Aggression, Traurigkeit, Depressionen, Gewichtsprobleme, Schlafstörungen, Ödeme und Leistungsschwäche sind nur einige davon.
Im Folgenden sind einige hormonelle Dysbalancen aufgeführt:
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Schilddrüsenerkrankungen
Die Schilddrüsenhormone sind quasi der "Gas-hebel" des Körpers. Werden viele Schilddrüsenhormone ausgeschüttet, gibt der Körper Gas, der Stoffwechsel beschleunigt, viele Körperfunktionen werden stimuliert. Werden (zu) wenig Hormone produziert, verlangsamt sich alles.
Schilddrüsenüberfunktion:
Bei der Schilddrüsenüberfunktion werden zu viele Schilddrüsenhormone ausgeschüttet. Dies kann sich unter anderem mit folgenden Symptomen zeigen: vermehrtes Schwitzen, Bluthochdruck, Beschleunigung der Darmbewegung (Durchfall, häufige Stuhlgänge), Gewichtsabnahme, muskuläre Schwäche, Nervosität, etc. Die Testung Schilddrüsenhormone geben darüber Auskunft, ob eine Schilddrüsenüberfunktion besteht.
Vor der Therapie müssen zunächst heisse Knoten und das Vorliegen eines Morbus Basedow (Autoimmunerkrankung der Schilddrüse) ärztlich ausgeschlossen sein. Da der Körper durch die Schilddrüsenüberfunktion mehr Nährstoffe verbraucht, besteht die Möglichkeit, dass diese für andere Vorgänge nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Daher wird in der Therapie eine ggf. notwendige Nährstoffsubstitution besprochen. Weiter werden natürliche Schilddrüsenpräparate eingesetzt, die die Schilddrüse beruhigen. In einem zweiten Schritt besprechen wir, ob die Ernährung umgestellt werden könnte, damit ein möglicherweise bereits entstandenes Gewichtsdefizit wieder ausgeglichen werden kann.
Schilddrüsenunterfunktion:
Es gibt verschiedene Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion. Eine der Hauptursache ist die Hasimoto-Thyreoidits, eine Autoimmunerkrankung, bei der sich die Schilddrüse selbst zerstört. Folgende Symptome sprechen für eine Schilddrüsenunterfunktion, welche anhand der Laborwerte zu überprüfen ist: häufiges Frieren, Haarausfall, struppiges Haar, niedriger Blutdruck, Durchblutungsstörungen, Verstopfung, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Zyklusstörungen, depressive Verstimmungen, etc.
Vor der Therapie müssen schwerwiegende Krankheiten ärztlich ausgeschlossen werden. Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen besteht ein erhöhtes Riskiko für erniedrige Blutzuckerspiegel. Deshalb ist ein Diabetes mellitus zu überprüfen.
Bei der Therapie werden Mikronährstoffe zur Unterstützung der Schilddrüse eingesetzt. Weiter kommen natürliche Schilddrüsenpräparate zum Einsatz, die die Schilddrüse aktivieren und rhytmisieren.
Burn-out- / Erschöpfungssyndrom
Burn-out-Syndrom:
Das Burn-out-Syndrom ist ein Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Es ist für gewöhnlich die Folge einer lang anhaltenden, chronischen, seelischen Belastung. Im Allgemeinen sind Menschen betroffen, die überaus Motiviert sind. Die Diagnostik umfasst die Erhebung verschiedener Hormonwerte im Speichel.
Bei der Therapie werden zunächst natürliche Präparate (Adaptogene) und bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel bei einem Mikronährstoffmangel eingesetzt. In einem zweiten Schritt wird mit natürlichen Mitteln die Nebenniere vorsichtig stimuliert. Die Therapie des Burn-outs benötigt häufig mindestens 12 Monate, daher ist Geduld gefragt.
Chronisches Erschöpfungssyndrom:
Das Chronische Erschöpfungssyndrom, auch als Chronic-Fatique-Syndrom (CFS) bekannt, ist gekennzeichnet von Zuständen massiver körperlicher und geistiger Erschöpfung, die sehr rasch und sogar infolge einfacher Alltagsverrichtungen wie Lesen oder Treppensteigen auftreten können. Es kann als Folge von viralen Erkrankungen oder gemeinsam mit anderen schwerden Krankheiten auftreten. Da es bisher keine Testroutine zur Diagnose eines chronischen Erschöpfungssyndroms gibt, ist es wichtig, dass andere mögliche Erkrankungen sorgsam abgeklärt und ärztlich ausgeschlossen werden.
Bei der Therapie gibt es bislang keine offizielle therapeutische Vorgehensweise. Zunächst werden Nährstoffmängel ausgeglichen. Häufig ist nach der Überprüfung der Darmflora eine Darmsanierung angezeigt. Generell muss in kleinen Schritten vorgegangen werden. Eine Hormondrüsenstimulation sollte erst etwa 4 bis 5 Monate nach dem Nährstoffdepotaufbau vorsichtig beginnen.
Angststörungen und depressive Verstimmungen
Angststörungen:
Eine Angststörung beschreibt den Zustand, bei dem Betroffene Ängste vor Situationen, Gegenstände oder Lebewesen entwickeln, die objektiv betrachtet keine Bedrohung darstellen. Als Ursache kommen verschiedene Faktoren infrage: Instinkt, erlerntes Verhalten, Genetik, chronischer, massiver Stress. Aber auch körperliche Dysbalancen begünstigen Angststörungen: Insbesondere die Serotoninspiegel sind bei Angststörungen erniedrigt. Weitere Faktoren sind Dopaminmangel, eine Nebennierenschwäche, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Darmdysbiose sowie Progesteron-, Adrenalin- oder Kortisolmangel. Zur Diagnose der körperlichen Auslöser werden verschiedene Laborwerte erhoben.
Die Therapie umfasst bei VENTI nur die körperliche Ebene und richtet sich nach dem auslösenden Hormonmangel. Zusätzlich ist ggf. eine Darmsanierung angezeigt. Für die psychische Aufarbeitung der Angststörungen wende dich bitte an eine diesbezüglich ausgerichtete Fachkraft.
Depressive Verstimmungen:
Die depressive Verstimmung ist die Vorstufe einer Depression. Die Symptome sind ähnlich, die der Depression, jedoch zumeist nicht in der gleichen Ausprägung und Intensitivität wie sie bei einer Depression vorliegen: Traurigkeit, erhöhte Reizbarkeit, geringere Belastbarkeit, Energiemangel, Konzentrationsschwierigkeiten, übersteigerte Schuldgefühle, Müdigkeit, sozialer Rückzug, ein Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens.
Eine Therapie durch VENTI erfolgt nur begleitend zur psychotherapeutischen Behandlung durch eine qualifizierte Fachkraft. Die Therapie bei VENTI umfasst die körperliche Ebene und richtet sich nach den erhobenen Laborwerten: verschiedene Hormone und Darmflorastatus.
Bluthochdruck
Ein krankhafter Bluthochdruck kann primär oder sekundär ausgelöst sein.
Primäre Auslöser: Übergewicht, anhaltender Bewegungsmangel, Rauchen, Alkohol, dauerhaft erhöhte Kochsaltzaufnahme.
Sekundäre Auslöser, d.h. Erkrankungen, die einen Bluthochdruck zur Folge haben können: Wechseljahre, Schilddrüsenüberfunktion, chronische Kortisolhochlage aufgrund von Stress, Schmerzen oder Angststörungen; und weiteren schwerwiegenden Erkrankungen, welche zunächst ärztlich ausgeschlossen werden müssen.
Die Therapie richtet sich nach den erhobenen Laborwerten. Weiter kommen eine Ernährungsumstellung (Gewichtsreduktion, Reduktion des Salzkonsums), ggf. eine Darmsanierung sowie natürliche Präparate zur Herzstärkung zum Einsatz. Natürlich motiviere ich dich auch zum Sport an.
Migräne
Die Migräne ist eine spezielle Form des starken Kopfschmerzes, der wiederkehrend auftritt. Je nach Ausprägung bestehen während der Migräneattacke Licht- und/oder Geräuscheempfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen und/oder Sehstörungen. Eine Migräneerkrankung entsteht aufgrund einer oder mehrerer Faktoren: hormonelle Dysbalancen (z.B. Östrogendominanz und Progesteronmangel), Schilddrüsenstörungen, Darmentzündungen und Darmdysbiose, Histaminintoleranz, Nährstoffmangel (insbesondere Vitamin D und Eisen), Anti-Baby-Pille, Verspannungen der Kiefer- und/oder Nackenmuskulatur, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen des Gehirns, Schwermetallbelastungen, etc.
Die Therapie ist langwierig und führt nicht immer zum vollständigen Verschwinden der Migräneattacken, da häufig sehr viele verschiedene ursächliche Faktoren vorliegen. Es wird eine Verbesserung der Beschwerden angestrebt. Dabei kommen je nach Auslöser eine Ernährungsumstellung, Darmsanierung sowie Hormondrüsenstimulierung in Betracht.
Prämenstruelles Syndrom
Beim PMS handelt es sich um Beschwerden vor und/oder während der Periode: Kopfschmerzen bis hin zur Migräne, schmerzhafte Brüste, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme, Blähungen, Verstopfungen, Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, gesteigerter Appetit auf Süsses, teilweise Heisshungerattacken, vermehrt unreine Haut bis hin zu Akne.
Ursachen für PMS gibt es einige. Die häufigste Ursache ist ein Progesteronmangel und/oder eine Östradioldominanz in der 2. Zyklushälfte. Gefolgt von: Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin- und Nährstoffmangel, Serotoninmangel, Histaminintoleranz, Darmentzündungen, etc. Orientierend an den Ursachen werden diagnostisch verschiedene Hormonwerte erhoben.
Bei der Therapie werden zunächst die Nährstoffdepots ggf. aufgefüllt und mittels natürlichen Präparaten dem Laborbefund entsprechend die Hormondüsen rhythmisiert. Danach wird bei Bedarf begleitend eine Darmsanierung und Leberunterstützung eingebaut.
Wechseljahre der Frau
Das Ausklingen der weiblichen fruchtbaren Jahre erfolgt in 4 fliessend ineinander übergehenden Stufen. Sie werden Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause genannt.
Die Prämenopause beginnt um das 40. Lebensjahr. Hin und wieder fällt ein Menstruationszyklus aus, erste Zyklen werden unregelmässig. Diese Phase dauert im Schnitt 5 bis 8 Jahre und geht dann, etwa 1 bis 2 Jahre vor dem letzten Auftreten der Regelblutung, allmählich in die Perimenopause über.
In der Perimenopause fallen Eisprüge und die Regelblutungen immer häufiger aus, teiweise springen dafür in einem anderen Zyklus gleich 2 Follikel. Durch die Verschiebung der Hormonlage kann nun bereits eine Östradioldominanz entstehen, wodurch sich die typischen Wechseljahresbeschwerden zeigen können:
Hitzewallungen, Schlafstörungen, Denk- und Konzentrationsstörungen, Haarausfall, verstärkter Haarwuchs im Gesicht, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, (Schleim-)Hauttrockenheit, verminderte Libido, Müdigkeit, Harninkontinenz, Verlängerte und/oder verkürzte Zyklen.
Schliesslich ist der Follikelvorrat so weit erschöfpt, dass die Menstruation vollständig ausbleibt. Infolgedessen findet auch keine Hormonausschüttung statt. Im Durchschnitt sind die Frauen bei Eintritt der Menopause um die 52 Jahre alt. Der Begriff Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Regelblutung - und diesen kann man erst mit Eintritt der Postmenopause genau festlegen. Findet in der Postmenopause seit 12 Monaten keine Menstruation mehr statt, hat man den Zeitpunkt der Menopause definiert.
Wenngleich der Eintritt der Wechseljahre ganz natürlich ist, sind sehr starke Beschwerden nicht zwingend hinzunehmen. In diesem Fall muss überprüft werden, welche Hormone sich im Mangel befinden und welche im falschen Verhältnis zueinander stehen. Nicht zuletzt ist eine gute Darm- und Lebergesundheit für geringere Beschwerden während der Wechseljahre verantwortlich.